Toni Cramer :: Irisweg 36 :: 71672 Marbach :: 07144-861177 :: info@microtonic.de
Vorige Seite: Konzepte & Prinzipien multimedialer Systeme
Nächste Seite: Unterrichtsidee mit Mind-Map und Concept-Map
KMK-Bildungsstandards und Kompetenzmodelle
Die 4 Kompetenzbereiche und deren Kompetenzstandards nach KMK
Bildungsstandards im Fach Biologie
KMK 2004
Alles zusammen: 3-dimensionale Kompetenzmatrix der KMK-Bildungsstandards
Ihr Arbeitsauftrag in 4 Schritten:
Statten Sie interaktive Medienmodule mit einem Kompetenzprofil aus
Vorige Seite: Konzepte & Prinzipien multimedialer Systeme
Nächste Seite: Unterrichtsidee mit Mind-Map und Concept-Map
Nach dem Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) in 2004, beschreiben heutige Bildungspläne Bildungsziele in Form von Bildungsstandards. In diesen Bildungsstandards werden Schülerleistungen formuliert, die als Kompetenzen bezeichnet werden (Weitzel, Schaal; 2012, S.45f) und längerfristig durch eine entsprechende Unterrichtsgestaltung entwickelt werden sollen.
Kompetenzen gliedern sich in in der Biologie in diese vier Kompetenzbereiche (KMK, 2004):
Fachwissen
|
Erkenntnisgewinnung
|
Kommunikation
|
Bewertung
|
Lebewesen, biologische Phänomene, Begriffe, Prinzipien, Fakten kennen und den Basiskonzepten zuordnen
|
Beobachten, Vergleichen, Experimentieren, Modelle
nutzen und Arbeits-techniken anwenden
|
Informationen sach- und fachbezogen erschließen
|
Biologische Sachverhalte in verschiedenen Kontexten erkennen und bewerten
|
Für die Biologie unterscheiden die KMK-Bildungsstandards im Kompetenzbereich Fachwissen drei Basiskonzepte:
- System,
- Struktur und Funktion
- sowie Entwicklung.
Kompetenzen werden für jeden Kompetenzbereich — und im Bereich Fachwissen auch für die o.g. Drei Basiskonzepte — in Kompetenzstandards ausdifferenziert (KMK, 2004 - Ausschnitt):
Für jeden Kompetenzbereich weisen die KMK-Bildungsstandards Anforderungs-bereiche I, II und III aus, die sich in ihrer Beschreibung an die Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA) orientieren.
Dabei beziehen sich die Anforderungbereiche insbesondere auf die Aufgaben-stellungen, die im Zusammenhang mit den Unterrichtsinhalten im Unterricht erarbeitet werden sollen.
Die nachfolgende Tabelle vermittelt einen ersten Überblick zu den Anforderungs-bereichen. Konkrete Aufgabenformulierungen lassen sich anhand charakteristischer Kriterien in einen der Anforderungsbereiche einordnen (KMK, 2004).
Kompetenzbereiche und Anforderungsbereiche
Anforderungsbereich I
|
Anforderungsbereich II
|
Anforderungsbereich III
|
Sachverhalte, Methoden und Fertigkeiten reproduzieren
|
Sachverhalte, Methoden und Fertigkeiten in neuem Zusammenhang benutzen
|
Sachverhalte neu erarbeiten und reflektieren sowie Methoden und Fertig-keiten eigenständig anwenden
|
Dieses Anspruchsniveau umfasst die Wiedergabe von Fachwissen und die Wiederverwendung von Methoden und Fertigkeiten.
|
Dieses Niveau umfasst die Bearbeitung grundlegender bekannter Sachverhalte in neuen Kontexten, wobei das zugrunde liegende Fachwissen bzw. die Kompetenzen auch in anderen thematischen Zusammen-hängen erworben sein können.
|
Dieses Niveau umfasst die eigenständige Erarbeitung und Reflexion unbekannter Sachverhalte und Probleme auf der Grundlage des Vorwissens. Konzeptwissen und Kompetenzen werden u. a. genutzt für eigene Erklärungen, Untersuchungen, Modellbildungen oder Stellungnahmen.
|
Nach (Weitzel, Schaal; 2012, S. 141) beschreiben Anforderungsbereiche ein normativ festgelegtes Maß für die kognitive Anforderung, die zum Lösen einer Aufgabe notwendig erscheint. Sie sind seit langem im Gebrauch und werden im Alltag oft mit „Reproduktion“, „Anwendung“ und „Transfer“ umschrieben.
Für die Biologie wurden die Anforderungsbereiche in den jeweiligen Kompetenzbereichen mithilfe dieser Formulierungen weiter verdeutlicht:
Fasst man die oben genannten Ausführungen zu Kompetenzbereichen, Basiskonzepten, Kompetenzraster und Anforderungsbereichen zusammen, lassen sie sich in einer 3-dimensionalen Kompetenzmatrix grafisch darstellen (Präsentation der Lehrplangruppen in NRW, 2006):
Puuh, spätestens jetzt schwirrt einem dann doch der Kopf: Kompetenzbereiche, Kompetenzstandards, Anforderungsbereiche und dann auch noch 3D-Kompetenzmatrix, Operationalisierung, Graduierung …
… wer sich eingehender mit der Thematik auseinandersetzen möchte, dem oder der sei das nebenstehende Buch „Biologie unterrichten: planen, durchführen, reflektieren“ von Holger Weitzel und Steffen Schaal ans Herz gelegt. Anschaulich und an konkreten Beispielen wird dargelegt, wie moderner Bio-Unterricht unterfüttert mit aktuellen Erkenntnissen aus der Bildungsforschung aussehen kann.
Schülerinnen und Schüler sollen …
|
… den Aufbau des Augapfels …
|
… beschreiben können.
|
Inhaltsdimension
|
Handlungsdimension
|
Schülerinnen und Schüler sollen …
|
… eine geeignete Linse zur Korrektur des eingestellten Abbildungsfehlers für die optische Bank …
|
… auswählen und justieren können.
|
Inhaltsdimension
|
Handlungsdimension
|
Zur Beschreibung der Dimensionen sind nur solche Verben geeignet, die das Verhalten eindeutig und für die Lehrkraft nachvollziehbar kennzeichnen. Solche Verben werden als Operatoren bezeichnet.
In der Praxis haben sich Operatorenlisten etabliert, die neben dem Anforderungsbereich auch die Kompetenzbereiche adressieren (allerdings nicht empirisch — also durch wissenschaftliche Forschung — untermauert, sondern auf Erfahrungswerten basierend; vgl. Operatorenlisten von PRISMA, 2012 und Hoffmann, 2013).
In den Bildungsplänen beschreiben Kompetenzen die Ergebnisse von Lehren und Lernen am Ende einer bestimmten Bildungsphase. In der Regel weisen die Bildungspläne die zu erreichenden Kompetenzen am Ende der 6, 8 und 10. Klasse aus. Für jede Stunde ist es daher notwendig, Unterrichtsziele zu formulieren, die Etappen auf dem Weg zum Abschluss der Bildungsphase darstellen.
Bildungsstandards, Kompetenzbereiche, Kompetenzen und Unterrichtsziele stehen zueinander in einer hierarchischen Beziehung (nach Weitzel, Schaal; 2012, S. 45):
Vom Bildungsstandard zum Unterrichtsziel
Holger Weitzel, Steffen Schaal (Hrsg.)
Biologie unterrichten: planen. durchführen, reflektieren
Cornelsen Verlag, 2012
Auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag, die KMK-Bildungs-standards beschreiben Kompetenzen und Anforderungsbereiche nur qualitativ. Daher spricht man auch von einem Kompetenz-Struktur-modell …
… aktuell wird am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in Berlin ein Kompetenz-Stufen-Modell entwickelt. Dieses hat zum Ziel, die Kompetenzen im Bereich Fachwissen und Erkenntnis-gwinnung mit einer Graduierung - und damit also quantitativ(er) - zu beschreiben.
Aufgaben in einem großen Pool werden Skalenwerte von „unter 345 bis über 695“ (Fachwissen) bzw. „unter 360 bis über 720“ (Erkenntnisgewinnung) zugeordnet, die sich nach dem IQB auf 5 Kompetenz-bereiche nahezu gleich-mäßig verteilen.
IQB
Kompetenz-stufenmodell
Biologie
Entwurf
2013
PDF
Ca. 2 MB
Und weiter geht’s: Unterrichtsziele setzen sich stets aus einer Inhaltsdimension und einer Handlungs-dimension zusammen (nach Weitzel, Schaal; 2012, S. 44 - vgl. auch obige 3D-Kompetenzmatrix):
- Der Inhaltsdimension beschreibt, was Schülerinnen und Schülern lernen sollen.
- Die Handlungsdimension beschreibt, wie die Lehrkraft erfahren (überprüfen) will, ob die Lernenden den Inhalt auch tatsächlich gelernt haben - und zwar in der Weise, wie es die Lehrkraft sich wünscht.
Die von außen für die Lehrkraft nicht sichtbaren Verstehensprozesse der Lernenden müssen in sichtbare Handlungen überführt — also operationalisiert — werden, wodurch sie als Unterrichtsziele formuliert werden können:
Kompetenzen sind hypothetische Konstrukte (latente Merkmale) und können daher nicht unmittelbar beobachtet werden. Erst mit Hilfe von Messinstrumenten — im Falle der Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards durch einen schriftlichen Test — können sie der Beobachtung zugänglich gemacht werden (Operationalisierung). Durch die Bearbeitung der Testaufgaben, zu deren Lösung bestimmte Kompetenzen benötigt werden, wird es also möglich, Annahmen über die Struktur und die Graduierung von Kompetenzen empirisch zu prüfen (Köller, 2008; IQB, 2013; S. 4).
PRISMA
2012
Operatorenliste
PDF 50 kb
Hofmann
2013
Operatorenliste
PDF 125 kb
An dieser Stelle machen wir jetzt mal einen Deckel drauf …
…in einem anderen Bereich dieser WebSite werden wir uns noch eingehender mit der Herausforderung beschäftigen, mit welchen Methoden sich Unterrichtsziele bzw. Lernziele für eine konkrete Unterrichts-stunde bzw. Unterrichtsreihe festlegen lassen.
Falls noch nicht ge-schehen, arbeiten Sie diese Seite zum Thema KMK-Bildungsstandards durch.
Sie vermittelt einen grundlegenden Einblick zur Arbeit mit Kompetenzprofilen im Biologie-Unterricht.
Es reicht dabei, wenn Sie die Tabellen zu den Kompetenzen und Anforderungsbereichen überfliegen.
Mit Doppelklick auf die Vorschau öffnet sich eine PDF-Datei (ca. 3,0 MB) .
Überfliegen Sie das Dokument zu den KMK-Bildungsstandards.
Hilfreich könnte sein, die Abschnitte zu den drei Basiskonzepten (Seiten 9 bis 11) und insbesondere die kommentierten Aufgabenbeispiele ab Seite 19 genauer zu lesen.
Die Aufgabenbeispiele weisen auch ein Kompetenzprofil aus.
Mit Doppelklick auf die Vorschau öffnet sich eine PDF-Datei (ca. 0,5 MB) .
Dieses Dokument sollten Sie zur weiteren Arbeit ausdrucken.
Es enthält auf 3 Seiten die Anforderungsbereiche und die Kompetenz-standards für Biologie.
Hinweis: Das Dokument wird im Kurs ausgeteilt. Wenn Sie es dort erhalten haben, brauchen Sie es nicht auszudrucken.
Lehnen Sie sich einen Moment zurück und verdauen Sie erst mal die vielen Infos. Eine Tasse Kaffee, Tee oder Schokolade - vielleicht noch ein Kekschen dazu - wären jetzt auch keine schlechte Idee …
… wählen Sie so gestärkt ein interaktives Medienmodule aus dem PRISMA-Bestand aus. Denken Sie dabei auch schon an das Thema Ihres Unterrichtsentwurf. Alternativ können Sie auch die von Ihnen selbst erstellte learningapp verwenden.
Überlegen Sie zum Medienmodul eine Aufgabenstellung im Kontext Ihrer Unter-richtsidee. Weisen Sie der Aufgabe mithilfe des obigen Word-Formulars ein KMK-Kompetenzprofil zu und berücksichtigen Sie dabei auch die Rolle des Operators. Ergänzen Sie mithilfe der im Kurs ausgeteilten Tabelle auch das Kompetenzprofil nach dem Bildungsplan 2016.
Bitte schicken Sie mir das Kompetenzprofil bis zum Vorabend des nächsten Kurstages um 20:00 Uhr ausgefüllt an meine E-Mail-Adresse
:: softonic@aol.com oder t.cramer@klett.de
Sie stellen Ihre Ergebnisse am nächsten Kurstag auch am Whiteboard vor.